Location: Hauptbücherei am Gürtel

Lesezeit: 19 Uhr

Constanze Scheib,

wurde 1979 in Wien geboren, wo sie auch aufgewachsen ist. Das merke man, sagt sie, an der Färbung ihrer Sprache, an ihrer »manchmal bisserl ruppigen Liebenswürdigkeit« und an ihrem etwas speziellen schwarzen Humor. Nach der Schule absolvierte sie eine Schauspielausbildung und stand in den folgenden Jahren auf diversen österreichischen Bühnen. Schon in dieser Zeit begann Kurzgeschichten und Theaterstücke zu schreiben. Seit 2014 werden ihre Erzählungen veröffentlicht; seit 2019 ist sie Mitglied der »Mörderischen Schwestern«, einem Netzwerk zur Förderung deutschsprachiger Kriminalliteratur von Frauen. Constanze Scheib lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Wien.

Mord im Dreivierteltakt

Oskar Ehrenstein begleitet seine Frau nur aus einem Grund zum Wiener Philharmonikerball 1973: In dieser illustren Gesellschaft werden Geschäftsbeziehungen geknüpft. Üblicherweise gehen die Ehrensteins den Rest des Abends getrennte Wege, doch diesmal weckt Oskars merkwürdiges Benehmen die Neugier der gnä‘ Frau: Was verbindet Oskar mit Felix Hall, dem Leiter eines Theaters am Spittelberg? Kurz vor der Mitternachtsquadrille kommt es im Foyer zum Eklat: Halls Regisseur und dessen Frau, die Ex-Primadonna Conetotti, liefern sich ein heftiges Wortgefecht mit dem Geldgeber der Opernproduktion. Diese Geschäftsbeziehung jedenfalls ist beendet. Ehe Frau Ehrenstein sich’s versieht, hat man sie zur Mäzenin erkoren – eine Rolle, in der sie sich gefällt: Sie liebt das Theater, und als Hobbydetektivin vermutet sie, dass mehr hinter den Ausbrüchen der Signora steckt. Bald gesteht die Operndiva: Ein Unbekannter hat ihre Lebenslüge enttarnt und fordert Schweigegeld – Geldübergabe auf dem Opernball. Doch der Erpresser hat seine Rechnung ohne Frau Ehrenstein gemacht.